UMM KEIS. 22. Route.
415 bis
Djerasch;
im
O.
dehnt
sich
die
Steppe
ez-Zuwêt
aus,
eine
wasserlose
rothgelbe
Ebene,
im
NO.
sieht
man
den
Berg
Zumle
und
die
bläulichen
Gipfel
des
Haurân.
Zwischen
bewaldeten
Höhen
(Eichen,
wilde
Pistazien,
viele
wilde
Mandeln)
geht
man
im
Wâdi
Warrâi
hinunter.
Nach
2¾
St.
kommt
man
zu
den
Ruinen
von
Dehâma
und
geht
nun
durch
die
Ebene
Hagu
in
gleicher
Richtung
weiter.
Links
sieht
man
das
Dorf
el-Husn;
r.
in
der
Ferne
Kalʿat
el-Mefrak,
vor
sich
die
langgezogenen
Hügel
der
Zumle
(es
scheint,
dass
ein
etwas
näherer
Weg
über
el-Husn
nach
Mzêrîb
führt).
Nach
2
St.
erreicht
man
er-Remthe
an
der
Mekkâpilgerstrasse,
ein
grosses
von
fanatischen
Bauern
kreuzt
eine
alte
Wasserleitung
den
Weg.
Von
Remthe
gelangt
man
über
(1½
St.)
Turra
und
(40
Min.)
das
meist
wasserlose
Wâdi
Zêdi
stets
direct
N.
in
40
Min.
nach
Mzêrîb
(S.
421);
etwa
2
St.
möchten
nach
Derʿal
(S.
423)
nöthig
sein.
Von
Djerasch
nach
Umm
Keis
(ca.
10
St.).
Wer
von
Djerasch
in
einem
Tage
Umm
Keis
erreichen
will,
thut
wohl
daran,
in
Sûf
(1½
St.
NNW.)
zu
übernachten.
Von
hier
nach
Tibne
3½
St.,
nach
Tayyibe
2¾
St.,
nach
Umm
Keis
2½
St.
Historisches.
Umm
Keis
nimmt
die
Stelle
des
alten
Gadara
ein,
welches
eine
Stadt
der
Decapolis
war
und
als
Hauptstadt
von
Peraea
galt.
Alexander
Jannaeus
eroberte
sie
nach
einer
Belagerung
von
zehn
Monaten.
Pompejus
stellte
sie
seinem
Freigelassenen
Demetrius
zu
Liebe,
welcher
von
dort
gebürtig
war,
wieder
her;
hier
war
ein
Synedrium.
Augustus
schenkte
die
Stadt
Herodes
dem
Grossen,
schlug
sie
aber
nach
dessen
Tode
zu
Syrien.
Die
Stadt
war
meistens
von
Heiden
dischen
findet
aus
der
römischen
war
sie
ein
Bischofssitz
von
Palästina
II.
Die
Stadt
war
berühmt
wegen
ihrer
trefflichen
Bäder.
Der
antike
Name
Gadara
ist
in
dem
der
Höhlen
von
„Djadûr“
erhalten.
Umm
Keis
liegt
370m
ü.
M.
auf
der
westlichen
Spitze
eines
Gebirgs-
kammes
zwischen
dem
Thale
des
Yarmûk
im
N.
und
dem
Wâdi
ʿArab
im
S.
Von
O.
kommend
stösst
man
zuerst
auf
die
Grabhöhlen.
Viele
schöne
Sarcophage
aus
Basalt
liegen
an
den
Bergabhängen
umher.
Die
Sarco-
phage
sind
mit
Blumengewinden,
Apollo-
und
Genienbüsten
reich
ver-
ziert,
die
Deckel
an
den
Ecken
abgeschrägt
und
nach
oben
scharf
abge-
böscht.
Von
den
Sarcophagen
sind
etwa
noch
200
erhalten,
viele
liegen
zerstört
da.
Daneben
finden
sich
Grabhöhlen
mit
verschiedenartigen
Kammern
und
erhaltenen
Steinthüren,
bisweilen
mit
roh
gearbeiteten
Büsten
an
den
Architraven.
In
einigen
dieser
Grabhöhlen
stehen
noch
Sarcophage;
solche
werden
jetzt
von
den
Fellahen
bewohnen,
einem
trägen
Geschlechte
Korn
u.
a.
gebraucht.
—
Von
diesen
Grabhöhlen
kommt
man
gegen
W.
zu
einem
Theater,
dessen
Anlage
zwar
noch
erhalten,
dessen
obere
Theile
aber
eingestürzt
sind.
Man
hat
von
hier
eine
gute
Uebersicht
über
die
Ruinen
und
erblickt
auch
das
grössere
westliche
Theater,
das
circa
360
Schritte
entfernt
ist.
Dieses
zweite
Theater
ist
aus
Basalt
gebaut
und
im
Ganzen
wohl
erhalten;
die
Bühne
ist
mit
Schutt
bedeckt.
Auch
hier
läuft
zwischen
den
Sitzen
eine
Reihe
von
Bogen,
und
unter
denselben
liegen
tiefgewölbte
Gemächer.
Von
den
Theatern
aus
dehnte
sich
der
vornehmste
Theil
der
Stadt
westlich
am
Fusse
des
Hügels
auf
einer
ca.
½
St.
breiten
Strecke
ebenen
Bodens
aus.
Viele
Haufen
von
Quadern
und
Säulenüberresten
liegen
umher;
die
Capitäle
der
letzteren
waren
korinthisch.
Auch
Grundmauern
von
Gebäuden
sind
erkennbar;
das
Ba-
saltpflaster
ist
an
manchen
Punkten,
sogar
noch
mit
den
Wagenspuren
erhalten.
An
einer
Stelle,
wo
sich
ein
Haufe
korinthischer
Pfeiler
be-
findet,
scheint
ein
Tempel
gestanden
zu
haben.
Die
architektonischen
Verzierungen
mancher
Details
scheinen
hier
weniger
sorgfältig
gewesen
zu
sein,
als
in
Djerasch.
—
Noch
weiter
gegen
W.
liegt
ein
moderner
Begräbnissplatz,
und
am
Abhang
des
Hügels
hat
man
eine
herrliche
Aussicht
über
das
Jordanthal.